26/05/19 // 60km. Wir rollen wieder. Unser Ziel ist der Pinecrest Resort Campground in etwa 60km Entfernung kurz vor Kingston. Auf unserem Weg begleitet uns nicht nur Sonnenschein, sondern vor allem ein Highlight der gesamten Tour, die Thousand Islands! Um genau zu sein 1864 Inseln, von ziemlich groß (Wolfe Island, 124 km²), bis ziemlich sehr klein (Hub Island ca. 300qm, ein Haus und ein Baum) liegen diese Inseln im Ablauf des Lake Ontario und bilden somit den Beginn des Sankt-Lorenz-Stroms. Neben zahlreichen Stops entlang des sehr gut ausgebauten Radweges (Waterfront Trail) empfehlen wir auch einen Besuch der Thousand-Islands-Bridge um den Ausblick auf die Inseln für Umsonst zu genießen.
27/05/19 // 75km. Unser heutiges Ziel liegt in der Nähe von Adolphustown und ist der Bass Cove Family Campground. Ab der heutigen Tour beginnt vor allem das Wasser einseitig zu dominieren. Obwohl der Lake Ontario der kleinste der fünf großen nordamerikanischen Seen ist, hat man dennoch das Gefühl, dass man am Meer ist. Seit langer Zeit sind wir auch mal wieder durch eine größere Stadt gefahren. Kingston, ein historischer Ort mit vielen Gebäuden aus Kalkstein, welche ihn auch unter dem Namen „Limestone City“ bekannt gemacht haben.
28/05/19 // 56km. Ziel: Consecon! Der Tag startete mit heftigem Regen. Deswegen auch ein später Start auf dem Rad. Nach einer kurzen Fahrt mit der Fähre, schraubten wir uns im langsamen auf und ab der Landstrassen am Wasser entlang unserem Ziel entgegen. Dort angekommen, standen drei von drei Campingplätzen unter Wasser. Dank eines Tipps zelteten wir dann wild-romantisch, am Kieselsteinstrand des Lake Ontario. Erst am morgen bekamen wir Besuch von neugierigen Nachbarn die sich vergewissern wollten, dass wir auch alles sauber hinterlassen haben. „Besenrein“, hätte meine Antwort sein können!
29/05/19 // 72km. Auf nach Cobourg. Immer weiter am Wasser entlang. Leider heute mit extra Kilometern, da ein Teil des Weges nicht passierbar war. Am Start sah es noch nur nach einigen Pfützen auf dem Weg aus, am Ende stoppten uns sehr viele, sehr tiefe (teilweise ein 29Zoll Reifen!) Schlaglöcher. Ein Paradies für Kettenfahrzeuge, ein Albtraum für stark beladene Radfahrer. Unser Paradies fanden wir dann allerdings in Cobourg. Campingplatz direkt am Wasser, mitten in der Stadt, in entspannter fußläufiger Entfernung zur nächsten Pizzeria. Leben kann so einfach sein.
30/05/19 // 62km. Es scheint kälter zu sein als sonst um diese Jahreszeit. Ein nebeliger Tag, das gute daran ist: kein Wind! Wir merken, dass wir der großen Stadt immer näher kommen. Es geht viel hin und her und auf und ab. Manchmal entlang einer alten Apfelplantage, manchmal über den strahlenden Energy Drive am Atomkraftwerk vorbei. Landstraßen, Schienenübergänge, Neubaugebiete, Industrieansiedlung (Cannabis vorwiegend)... das Navigieren fällt uns schwer an diesem Tag. Wir sind froh, als wir am Ende in einem dichten Wald landen, der uns von dem Chaos abschirmt. Unser Zelt stellen wir zwischen Wald und Steilküste ab, natürlich mit Blick aufs Meer uns einem echten kanadischen Wolfshund als Nachbarn. Gute Nacht aus dem Darlington Provincial Park.
31/05/19 // 55km. Glen Rouge Campground. Der Highway wird lauter und breiter. Am Horizont konnte man schon Toronto erblicken. Wir sind froh, dass wir nochmal günstig übernachten können und auch darauf, einen Einbrecher in Form eines Waschbären noch vor dem Eindringen in unser dünnwandiges Appartement zu stellen.
02/06/19 // 43km. TORONTO! Große Buchstaben, weil größte Stadt in Kanada. Überraschenderweise war der Fahrradweg dorthin aber gar nicht so nervig. Kira würde mich jetzt daran erinnern, dass ich uns einen wirklich sehr steilen Berg hinab zu den Scarborough Bluffs geleitet habe, nur um dort festzustellen, dass es doch oben auf den Klippen weitergeht, aber so wissen wir das wenigstens beim nächsten mal. (Man der Berg war wirklich sehr steil und wir mussten schieben). Aber die Vororte von Toronto, die waren schon schön! Auch die Innenstadt von Toronto ging ganz gut mit unseren Fahrrädern. Man fühlt sich schon sehr klein zwischen den Häusern, aber am Ende hatten wir ein tolles AirBnB in toller Lage und noch zwei Tage, bis unser Zug abfährt.
03/06/19 // 0km Toronto/Niagara Fälle. Über das Internet eine Tour zu den Niagara Fällen gebucht. Dauer ca. 8 Stunden. Abgeholt mit Kleinbus, sehr gutes Wetter. Fahrt von Toronto ca. 1,5 Stunden. Hornblower Tour war ein spektakuläres Ereignis. Schwindelig von den Wassermassen. Auf dem Rückweg Stop beim Whirlpool und bei einem Winzer den lokalen Eiswein probiert. Abends müde und kaputt in einem komplett veganen China Restaurant gegessen, sehr günstig riesige Portionen.
04/06/19 // 0km Toronto, organisieren. Heute einkaufen für die Zugfahrt und Ersatzteile für das Fahrrad besorgen. Eigentlich wollten wir noch auf die Insel vor Toronto, hatten aber keine Zeit, da ich rausfinden musste, wie man das Fahrrad verpackt (für die Zugfahrt) und den ersten! platten Reifen auf unserem bisherigen Weg im Airbnb flicken musste. Organisieren und einkaufen hat den ganzen Tag gedauert, abends müde ins Bett.
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